Publié le 12 mars 2024

Der wahre Hebel zur schnellen Amortisation Ihrer Solaranlage in der Schweiz ist nicht die maximale Sonneneinstrahlung, sondern die strategische Nutzung des kühleren Klimas und das richtige Timing bei der Installation.

  • Kühlere Temperaturen steigern den Wirkungsgrad von Solarmodulen signifikant und kompensieren geringere Sonnenstunden im Vergleich zu südlicheren Ländern.
  • Die Kombination aus sinkenden Anlagenpreisen, stabilen Förderungen und steigenden Strompreisen schafft ein optimales Investitionsfenster – Warten verursacht höhere Opportunitätskosten als die potenzielle Ersparnis durch günstigere Module.

Empfehlung: Analysieren Sie nicht nur die Anschaffungskosten, sondern kalkulieren Sie die entgangenen Erträge und Einsparungen für jedes Jahr, das Sie mit der Installation zögern. Eine standortspezifische Wirtschaftlichkeitsprüfung ist jetzt der entscheidende Schritt.

Die Entscheidung für eine eigene Solaranlage ist für viele Schweizer Hausbesitzer und Unternehmer ein logischer Schritt in Richtung Energieautonomie und Kostensenkung. Angesichts steigender Strompreise erscheint die Investition verlockender denn je. Doch oft taucht ein Zweifel auf, genährt von einem scheinbar einfachen Vergleich: Wie kann eine Anlage in Zürich, mit deutlich weniger Sonnenstunden, jemals so rentabel sein wie in Rom? Diese Frage führt schnell zur Annahme, man müsse entweder auf eine technologische Revolution warten oder sich mit einer längeren Amortisationszeit abfinden.

Die gängigen Ratschläge konzentrieren sich meist auf die Maximierung des Eigenverbrauchs und die Inanspruchnahme von Fördergeldern. Das ist zwar korrekt, kratzt aber nur an der Oberfläche. Die wahre Rentabilitätsrechnung für den Schweizer Standort ist weitaus differenzierter und hält eine überraschende Erkenntnis bereit. Was aber, wenn der scheinbare Nachteil – das gemässigte und oft kühlere Klima – in Wahrheit ein entscheidender Effizienzvorteil ist? Was, wenn die Degeneration der Module durch Hitze ein oft unterschätzter Kostenfaktor ist, der in südlicheren Gefilden stärker zu Buche schlägt?

Dieser Artikel bricht mit der oberflächlichen Betrachtung und taucht tief in die physikalischen und ökonomischen Realitäten der Photovoltaik in der Schweiz ein. Wir werden den entscheidenden, aber oft ignorierten Faktor des « Temperatur-Effizienz-Bonus » analysieren, der Schweizer Anlagen einen unerwarteten Vorteil verschafft. Statt nur zu fragen, *ob* sich eine Solaranlage rechnet, zeigen wir, *warum* sie sich gerade jetzt schneller amortisiert als viele annehmen und warum Zuwarten eine kostspielige Fehlentscheidung sein kann. Wir liefern Ihnen eine fundierte, auf den Schweizer Kontext zugeschnittene Investitionsperspektive.

Der folgende Ratgeber führt Sie durch alle entscheidenden Aspekte, von der standortspezifischen Physik über die praktischen Installationsschritte bis hin zur langfristigen Energiestrategie. Entdecken Sie, wie Sie Ihre Investition optimal planen und die Weichen für eine schnelle Amortisation stellen.

Warum rentiert eine PV-Anlage in Zürich mit 1.400 h Sonne wie in Rom mit 2.400 h?

Der direkte Vergleich der Sonnenstunden ist ein trügerischer Indikator für die Rentabilität einer Photovoltaikanlage. Während die Sonneneinstrahlung die Basis der Stromproduktion bildet, ist der Wirkungsgrad der Module der entscheidende Faktor für den tatsächlichen Ertrag. Und dieser Wirkungsgrad ist stark temperaturabhängig. Die Nennleistung eines Solarmoduls wird unter standardisierten Testbedingungen bei 25°C gemessen. Jede Abweichung von dieser Idealtemperatur beeinflusst die Leistung.

Hier liegt der entscheidende Vorteil des Schweizer Klimas: Solarmodule lieben die Sonne, aber hassen die Hitze. Pro 10°C Temperaturanstieg über 25°C verlieren die meisten Module an Effizienz. Umgekehrt bedeutet dies, dass an einem kühlen, aber sonnigen Tag in der Schweiz die Module näher an ihrem optimalen Wirkungsgrad arbeiten als an einem heissen Tag in Süditalien. Eine Studie des Bundesamtes für Energie (BFE) zeigt, dass Schweizer PV-Module im Winter bis zu 4% effizienter pro 10°C Temperatursenkung arbeiten können. Dieser Temperatur-Effizienz-Bonus kompensiert einen erheblichen Teil der geringeren Sonnenstunden.

Ein weiterer Faktor ist die Höhenlage. Alpine Solaranlagen wie das Projekt AlpinSolar zeigen eindrücklich, dass die Stromproduktion in den Bergen deutlich höher sein kann. Die dünnere Atmosphäre führt zu einer intensiveren UV-Strahlung, und die Reflexion durch Schnee (Albedo-Effekt) im Winter steigert den Ertrag zusätzlich. Laut einer Analyse der Umweltallianz Schweiz liegt die Gesamtproduktion in den Alpen um bis zu 40 Prozent höher als im Mittelland, insbesondere in den Wintermonaten, wenn der Strombedarf am höchsten ist. Die Kalkulation ist also komplexer: Kühlere Temperaturen und alpine Bedingungen sind Schweizer Trümpfe im Rentabilitätsspiel.

Von der Dachvermessung bis zum Netzanschluss: Die 8 Schritte zur eigenen PV-Anlage

Der Weg zur eigenen Solaranlage in der Schweiz ist ein klar strukturierter Prozess. Mit bereits über 300’000 privaten PV-Anlagenbesitzern in der Schweiz ist der Ablauf standardisiert und wird von zertifizierten Fachbetrieben professionell begleitet. Die Investitionsentscheidung ist der Startpunkt für eine Reihe von administrativen und technischen Schritten, die zum Ziel führen: der Produktion von eigenem, sauberem Strom.

Der Prozess beginnt mit einer digitalen Analyse und endet mit der offiziellen Inbetriebnahme. Jeder Schritt hat seine eigene Bedeutung, von der Sicherstellung der baurechtlichen Konformität bis hin zur Anmeldung für die staatliche Förderung. Die Koordination zwischen Ihnen, dem Solarinstallateur, der Gemeinde und dem lokalen Energieversorger ist dabei zentral.

Handwerker installieren Solarmodule auf einem Schweizer Dach

Wie die Abbildung zeigt, ist die Montage der Module selbst nur ein Teil des Gesamtprojekts. Eine sorgfältige Planung und Einhaltung der Reihenfolge garantieren einen reibungslosen Ablauf. Der Verband Swissolar empfiehlt dazu ein Vorgehen in acht zentralen Phasen, das als verlässlicher Fahrplan dient:

  1. Standortanalyse: Nutzen Sie das Online-Tool sonnendach.ch des Bundes, um eine erste Einschätzung des Solarpotenzials Ihres Daches zu erhalten.
  2. Offerten einholen: Kontaktieren Sie mehrere zertifizierte « Solarprofis », um vergleichbare und detaillierte Angebote für Ihre Anlage zu bekommen.
  3. Baubewilligung: Klären Sie mit Ihrer Gemeinde ab, ob für Ihre Anlage eine Baubewilligung nötig ist. In vielen Kantonen sind Anlagen auf Dächern melde-, aber nicht mehr bewilligungspflichtig.
  4. Anmeldung für Förderung: Registrieren Sie Ihr Projekt vor Baubeginn bei Pronovo, um die Einmalvergütung (EIV) zu beantragen. Dies ist ein entscheidender Schritt für die Wirtschaftlichkeit.
  5. Dacharbeiten und Unterkonstruktion: Der Installateur bereitet das Dach vor und montiert das Schienensystem, auf dem die Module befestigt werden.
  6. Modul- und Wechselrichterinstallation: Die Solarmodule werden montiert und mit dem Wechselrichter verbunden, der den Gleichstrom in Wechselstrom umwandelt.
  7. Netzanschlussgesuch: Ihr Elektriker reicht das Anschlussgesuch beim lokalen Elektrizitätswerk ein.
  8. Technische Kontrolle und Inbetriebnahme: Nach einer Sicherheitsprüfung und der Installation des neuen Stromzählers wird Ihre Anlage offiziell in Betrieb genommen.

Süddach, Ostfassade oder Gartenanlage: Welche Solarlösung für welches Gebäude?

Die klassische Vorstellung einer Solaranlage ist ein nach Süden ausgerichtetes Schrägdach. Dies maximiert zwar den Ertrag über den Mittag, ist aber bei weitem nicht die einzige rentable Option. Moderne PV-Technologie und flexible Montagesysteme ermöglichen eine Vielzahl von Lösungen, die auf die Architektur, den Standort und das Verbrauchsprofil des Gebäudes zugeschnitten sind. Die Frage ist nicht mehr nur « Habe ich ein Süddach? », sondern « Wie kann ich meine verfügbaren Flächen am intelligentesten nutzen? ».

Eine Ost-West-Ausrichtung ist beispielsweise ideal für Haushalte und Betriebe mit hohem Stromverbrauch am Morgen und am späten Nachmittag. Die Produktionskurve wird flacher und breiter, was den Eigenverbrauchsanteil ohne Speicher deutlich erhöhen kann. Bei Flachdächern können die Module optimal aufgeständert werden, um den perfekten Winkel zur Sonne zu gewährleisten und gleichzeitig die Dachhaut zu schonen. Eine weitere, immer beliebtere Option ist die Nutzung von vertikalen Flächen. Solarfassaden können nicht nur Strom produzieren, sondern auch als modernes architektonisches Gestaltungselement dienen. Im Winter, wenn die Sonne tief steht, ist ihr Ertrag oft erstaunlich hoch.

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Besondere Herausforderungen erfordern spezielle Lösungen. Für denkmalgeschützte Gebäude in historischen Ortskernen, wie der Altstadt von Bern, existieren mittlerweile spezielle Solardachziegel. Diese integrieren sich optisch nahtlos in die bestehende Dacheindeckung und erfüllen die strengen Auflagen des Denkmalschutzes, wie eine Fallstudie von EnergieSchweiz zeigt. Für Gebäude ohne geeignete Dachflächen können sogar Freiflächen im Garten oder Carports für die Stromproduktion genutzt werden. Die beste Lösung ist immer die, die eine hohe Eigenverbrauchsquote ermöglicht und sich harmonisch in die Gegebenheiten einfügt.

Warum produziert Ihre Solaranlage nach 5 Jahren 20% weniger als versprochen?

Ein häufiges Missverständnis bei der Planung einer Solaranlage ist die Annahme, die im Prospekt angegebene Nennleistung sei ein dauerhafter Wert. In der Realität unterliegt die Leistung einer PV-Anlage verschiedenen Einflüssen, die zu einer Diskrepanz zwischen prognostiziertem und tatsächlichem Ertrag führen können. Ein Leistungsabfall von 20% nach nur fünf Jahren wäre zwar extrem und deutet auf ernsthafte Mängel hin, doch moderate Leistungsverluste sind normal und müssen in eine seriöse Wirtschaftlichkeitsrechnung einbezogen werden. Man tappt schnell in die Ertragsverlust-Falle, wenn man diese Faktoren ignoriert.

Der wichtigste Faktor ist die bereits erwähnte Temperatur. Die Leistungsgarantie der Hersteller bezieht sich auf eine Zelltemperatur von 25°C. An einem heissen Sommertag kann die Modultemperatur auf einem dunklen Dach leicht 60-70°C erreichen. Wie Experte Renato Nüesch in einem Interview mit dem SRF anschaulich erklärt, führt dies zu paradoxen Ergebnissen:

Wir haben die Daten vom 12. Juli bei 22 Grad mit dem 31. Juli bei 30 Grad verglichen. Zwei Tage wolkenlos, voller Sonnenschein! Und doch haben wir am 31. Juli weniger Solarstrom produziert.

– Renato Nüesch, SRF Interview zur Umweltarena Spreitenbach

Technische Datenblätter moderner Module bestätigen einen Leistungsverlust von 0,4-0,5% pro Grad Celsius über 25°C. Bei 65°C Modultemperatur bedeutet das bereits einen temporären Leistungsabfall von 16-20%. Hinzu kommt die natürliche, lineare Degradation der Zellen durch UV-Strahlung und Alterung, die von Herstellern meist mit maximal 0,5% pro Jahr garantiert wird. Verschmutzung durch Staub, Pollen oder Laub kann den Ertrag ebenfalls um mehrere Prozentpunkte senken, wenn die Module nicht regelmässig gereinigt werden.

Ihr Aktionsplan zur Ertragsmaximierung

  1. Monitoring-Systeme installieren: Überwachen Sie die Leistung jedes einzelnen Moduls (sofern Mikro-Wechselrichter verwendet werden) oder von Modul-Strängen, um Leistungsabfälle frühzeitig zu erkennen.
  2. Regelmässige Reinigung planen: Planen Sie eine professionelle Reinigung der Module ein bis zwei Mal pro Jahr, insbesondere nach der Pollensaison im Frühling und dem Laubfall im Herbst.
  3. Hinterlüftung bei Montage prüfen: Stellen Sie sicher, dass der Installateur einen ausreichenden Abstand zwischen Modulen und Dachoberfläche für eine optimale Luftzirkulation vorsieht, um Hitzestau zu vermeiden.
  4. Moderne Modultechnologie wählen: Setzen Sie auf Module mit besserem Temperaturverhalten, wie z.B. PERC- oder Halbzellen-Module, die bei hohen Temperaturen effizienter arbeiten.
  5. Mikro-Wechselrichter in Betracht ziehen: Bei teilweiser Verschattung optimieren Mikro-Wechselrichter pro Modul den Ertrag der gesamten Anlage, da ein schwaches Modul nicht mehr die Leistung des gesamten Strangs drosselt.

Jetzt installieren oder 2 Jahre warten: Wann rechnet sich Solar am meisten?

Das Zögern bei der Investition in eine Solaranlage ist oft mit der Hoffnung verbunden, dass die Modulpreise weiter fallen und die Technologie noch effizienter wird. Diese Überlegung ignoriert jedoch das Kosten-Wahrheits-Prinzip: Die wahren Kosten des Wartens liegen nicht im Anschaffungspreis, sondern in den entgangenen Einnahmen und Einsparungen. Jeder Tag ohne eigene PV-Anlage ist ein Tag, an dem Sie teuren Netzstrom beziehen und keine Vergütung für überschüssigen Strom erhalten.

Aktuelle Berechnungen für Schweizer Anlagen zeigen eine Amortisationsdauer von typischerweise 8 bis 12 Jahren. Diese Dauer ist das Ergebnis einer Gleichung mit mehreren Variablen: Anschaffungskosten, Höhe der Einmalvergütung (EIV), Eigenverbrauchsquote, aktueller Strompreis und Einspeisevergütung. Während die Modulpreise in den letzten Jahren確かに gesunken sind, steigen die Strombezugskosten kontinuierlich an. Gleichzeitig ist die Tendenz bei den Einspeisevergütungen, die Sie für ins Netz gelieferten Strom erhalten, eher fallend.

Eine Modellrechnung von Energieheld illustriert dies: Eine PV-Anlage, die sich heute nach etwa 12-14 Jahren amortisiert, würde bei gleichbleibenden Bedingungen, aber einer Installation in zwei Jahren, eine längere Amortisationszeit aufweisen. Der Grund: Die zwei Jahre ohne eigene Produktion bedeuten zwei Jahre voller Stromkosten und null Einspeiseerträge. Diese Opportunitätskosten übersteigen in der Regel die Ersparnis durch leicht gesunkene Modulpreise. Die Schlussfolgerung ist klar: Der finanziell rentabelste Zeitpunkt zur Installation ist fast immer « jetzt ». Die Kombination aus aktuell hohen Strompreisen, attraktiven Förderungen und ausgereifter Technologie schafft ein optimales Investitionsfenster.

Von 200 auf 80 kWh/m²/Jahr: Die 6 Massnahmen für ein energieeffizientes Gebäude

Eine Photovoltaikanlage allein ist nur die halbe Miete auf dem Weg zur Energieautonomie. Die rentabelste Kilowattstunde ist immer diejenige, die gar nicht erst verbraucht wird. Ein unsanierter Altbau mit einem Energiebedarf von 200 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr (kWh/m²a) benötigt eine ungleich grössere und teurere Solaranlage, um einen hohen Autarkiegrad zu erreichen, als ein nach modernen Standards saniertes Gebäude. Das Ziel muss daher immer eine Doppelstrategie sein: den Verbrauch senken und den Restbedarf intelligent decken. Durch eine konsequente Sanierung ist eine Reduktion des Energieverbrauchs um bis zu 60% möglich, was oft dem Erreichen des GEAK-Standards A (weniger als 80 kWh/m²a) entspricht.

Die Transformation eines energieintensiven Gebäudes in ein Effizienzhaus stützt sich auf sechs Kernmassnahmen, die systemisch zusammenspielen. Jede einzelne trägt zur Reduktion der Grundlast und der Heizenergie bei, was die Dimensionierung der PV-Anlage direkt beeinflusst. Je geringer der Gesamtenergiebedarf, desto schneller kann die Solaranlage den Bedarf decken und einen Überschuss erwirtschaften. Die Investition in die Gebäudehülle und -technik ist somit ein direkter Amortisations-Hebel für die Solaranlage.

Die wichtigsten Sanierungsschritte umfassen:

  • Dämmung der Gebäudehülle: Eine Fassaden-, Dach- und Kellerdämmung nach Minergie-Standard ist die wirksamste Massnahme, um Wärmeverluste im Winter und Überhitzung im Sommer zu minimieren.
  • Fenstertausch: Moderne Dreifachverglasungen mit einem U-Wert von unter 0,7 W/m²K verhindern das Entweichen von Wärme und verbessern den Wohnkomfort erheblich.
  • Kontrollierte Wohnraumlüftung: Systeme mit Wärmerückgewinnung sorgen für frische Luft ohne Energieverlust, da sie die Wärme der Abluft nutzen, um die frische Zuluft vorzuwärmen.
  • Heizungsersatz: Der Umstieg von einer fossilen Heizung (Öl, Gas) auf eine erd- oder luftgekoppelte Wärmepumpe senkt den Primärenergieverbrauch drastisch und kann direkt mit Solarstrom betrieben werden.
  • Effiziente Beleuchtung: Die vollständige Umrüstung auf LED-Leuchtmittel, idealerweise gekoppelt mit Präsenz- und Tageslichtsensoren, reduziert den Stromverbrauch für Licht um bis zu 90%.
  • Smart-Home-Systeme: Ein intelligentes Gebäudemanagement optimiert den Energieverbrauch, indem es Heizung, Lüftung und Verbraucher automatisch an die tatsächliche Nutzung anpasst.

60% Wasserkraft heute: Welche Energiemix-Strategie sichert die Schweiz bis 2050?

Die Investition in eine private Solaranlage ist mehr als eine persönliche Wirtschaftsentscheidung; sie ist ein aktiver Beitrag zur nationalen Energiestrategie 2050 und zum Erreichen des Netto-Null-Ziels. Historisch stützt sich die Schweiz stark auf ihre Wasserkraft, die rund 60% der Stromproduktion ausmacht. Doch der Klimawandel mit schmelzenden Gletschern und trockeneren Sommern stellt die Zuverlässigkeit dieser Ressource langfristig in Frage. Gleichzeitig führt der schrittweise Ausstieg aus der Kernenergie zu einer Produktionslücke, die gefüllt werden muss. Der strategische Ausbau der Photovoltaik ist die zentrale Antwort auf diese Herausforderung.

Die dezentrale Natur der Solarenergie macht das Stromnetz resilienter und reduziert die Abhängigkeit von Grosskraftwerken und Importen, insbesondere im Winter. Die Dynamik des Ausbaus ist beachtlich: Aktuelle Berichte für 2024 melden, dass erstmals über 10% des Schweizer Stromverbrauchs aus Solarenergie gedeckt wurden. Für das Jahr 2025 prognostiziert Swissolar bereits einen Anteil von 14%. Dies zeigt, dass die Summe der Einzelanlagen eine makroökonomische Wirkung entfaltet.

Doch der Weg ist noch weit. Jürg Grossen, Präsident von Swissolar und der GLP, verdeutlicht die Dimension der Aufgabe. Um die Ziele der Energiestrategie zu erreichen, muss die Solarstromproduktion massiv gesteigert werden: « Der grösste Teil davon muss aus Solaranlagen stammen, nämlich knapp 30 TWh, also fast 5-mal mehr als im laufenden Jahr ». Jede neu installierte Anlage auf einem Privathaus, einem Firmendach oder einer Fassade ist ein Baustein dieses nationalen Netto-Null-Fahrplans. Die Investition sichert somit nicht nur die eigene Energieversorgung, sondern trägt direkt zur Stabilität und Nachhaltigkeit des gesamten Schweizer Energiesystems bei.

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Rentabilität von PV-Anlagen in der Schweiz profitiert vom kühleren Klima, da Module bei niedrigeren Temperaturen einen höheren Wirkungsgrad haben.
  • Die Amortisation einer Anlage liegt typischerweise zwischen 8 und 12 Jahren; Zuwarten verursacht durch entgangene Einsparungen und Förderungen höhere Kosten als potenzielle Preisnachlässe.
  • Die Kombination aus energetischer Gebäudesanierung und intelligenter Eigenverbrauchsoptimierung ist der stärkste Hebel zur Maximierung der Rendite Ihrer Solar-Investition.

Energieeffizienz steigern: Wie senken Haushalte und Firmen Verbrauch um 30-50%?

Die Steigerung der Energieeffizienz ist der entscheidende, oft unterschätzte Partner der Solarstromproduktion. Eine PV-Anlage zu installieren, ohne den eigenen Verbrauch zu optimieren, ist wie Wasser in ein löchriges Fass zu füllen. Das grösste Potenzial zur Kostensenkung und Amortisationsbeschleunigung liegt in der Maximierung des Eigenverbrauchs – also dem direkten Verbrauch des selbst produzierten Solarstroms. Standardmässig liegt die Eigenverbrauchsquote bei einem durchschnittlichen Einfamilienhaus oft nur bei ca. 30%, da die meiste Energie mittags produziert wird, wenn der Verbrauch gering ist.

Hier setzen moderne Energiemanagementsysteme (HEMS) an. Sie agieren als intelligentes Gehirn des Hauses und verschieben den Betrieb grosser Verbraucher wie Wärmepumpen, Boiler oder Ladestationen für Elektroautos gezielt in die Sonnenstunden. Anstatt den überschüssigen Strom für eine geringe Vergütung ins Netz einzuspeisen, wird er wertschöpfend im eigenen Gebäude genutzt. Dies kann die Eigenverbrauchsquote auf 45% oder mehr steigern. Für Mehrfamilienhäuser oder Gewerbeareale geht das Modell noch einen Schritt weiter: Der « Zusammenschluss zum Eigenverbrauch » (ZEV) erlaubt es mehreren Parteien, sich den Solarstrom vom gemeinsamen Dach zu teilen, was die Wirtschaftlichkeit für alle Beteiligten erhöht.

Die folgende Tabelle zeigt anschaulich, wie sich Optimierungsmassnahmen direkt auf die Eigenverbrauchsquote und die jährliche Einsparung auswirken. Die Daten basieren auf einer typischen Anlage und verdeutlichen den starken finanziellen Hebel eines intelligenten Managements, wie es auch eine vergleichende Analyse der SAK belegt.

Eigenverbrauch mit und ohne Optimierung
Massnahme Eigenverbrauch Einsparung/Jahr
Ohne Optimierung 30% CHF 650
Mit HEMS 45% CHF 975
Mit HEMS + Speicher 70% CHF 1’500

Die Tabelle macht deutlich: Die Investition in einen Batteriespeicher, gekoppelt mit einem HEMS, kann den Eigenverbrauch mehr als verdoppeln und die jährlichen Einsparungen massiv erhöhen. Dies verkürzt die Amortisationszeit der Gesamtanlage signifikant und maximiert die Rendite der Investition. Die Effizienz liegt also nicht nur im Panel, sondern in der intelligenten Steuerung des gesamten Energieflusses.

Um diese Potenziale voll auszuschöpfen, ist der nächste Schritt eine standortspezifische Wirtschaftlichkeitsanalyse. Fordern Sie jetzt eine unverbindliche Kalkulation an, um Ihre persönliche Amortisationsdauer und die optimalen Fördermöglichkeiten zu ermitteln.

Rédigé par Sabine Keller, Sabine Keller ist dipl. Umweltingenieurin ETH mit Spezialisierung auf erneuerbare Energien und Ressourcenmanagement. Seit 16 Jahren plant und begleitet sie als Beraterin Projekte im Bereich Energieeffizienz, Photovoltaik, Gewässerschutz und Kreislaufwirtschaft. Sie ist Inhaberin eines Ingenieurbüros für nachhaltige Energielösungen und engagiert sich in Fachgremien für Klimaschutz und Biodiversitätsförderung.